Forschungsstelle Werteerziehung und Lehrerbildung
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Gute Lehre durch interdisziplinäre Reflexion

Ansprechpartner

Prof. Dr. Sabine Anselm

Prof. Dr. Sven Hanuschek

Multiplikatorenprojekt des "Center for Leadership and People Management"

Beschreibung

In dem Projekt „Interdisziplinäre Reflexion“ wird eine Verbesserung der Lehrveranstaltungsqua­lität angestrebt. Denn nicht erst aufgrund der Modularisie­rung der Studiengänge ist insbesondere im Bereich der Lehrerausbildung eine engere Ver­knüpfung zwischen fachwissen­schaftlichen und fachdidaktischen Lehrveranstaltungen zen­tral. Eine gewisse „Fragmentierung“ der Bezugsdisziplinen wurde schon vor der Bolo­gnareform beklagt, deren Aufhebung als Desiderat gesehen.

Grundannahme hierbei ist die Vorstellung, dass durch den gegenseitigen Austausch und die gemeinsame Reflexion zentraler Lehrinhalte aus interdisziplinärer Perspektive eine intensive und damit qualitativ hochwertige Lehre entsteht, die auch bei den TeilnehmerInnen der jeweili­gen Lehrveranstaltungen nachhaltigere Lernergebnisse erzielt. Um hierbei nicht nur den kollegialen Austausch der Lehrenden (in gemeinsam durchgeführten Lehrveranstal­tungen mit kollegialem Feedback) zu intensivieren, sondern auch studentische Vorstellungen einzubeziehen, sollen deren Beobachtungen mittels einer Befragung durch Hilfskräfte ebenfalls aufgenommen und ausgewertet werden. Die Diskussion der Ergebnisse soll zudem zur Verbesserung der Lehrqualität ge­nutzt werden und eine Diskussion im Kollegenkreis initiieren.

Als inhaltlicher Schwerpunkt wird zunächst die Reflexion von ästhetischen und ethischen Überlegun­gen an der Schnittstelle von Literatur­wissenschaft und Fachdidaktik Deutsch gewählt. Beispielsweise geht es darum zu reflektieren, wie „wertvoll“ kann, soll und muss aktu­elle Literatur (im Deutschunterricht) sein. In diesem Zusammenhang stellen sich zumal für die unmittelbare Gegenwartsliteratur eine Reihe von übergreifenden Fragen: Wie können heute geschriebene Texte Extremsituationen bzw. historische Katastrophen der Menschheit (den Holocaust, Hiroshima) adäquat reflektieren und auf die Gegenwart beziehen, nachdem die Überlebenden allmählich aussterben und Authentizität qua Zeitzeugenschaft nicht mehr erreicht werden kann?

Im interdisziplinären Herangehen werden also neue Antworten auf alte Fragen zu Ästhetik und Ethik im Kontext der Werteerziehung gesucht, woraus im Sinne „guter Lehre“ eine ver­besserte Lehrqualität resultieren kann, deren Wirkung Modellcharakter durch die Multiplikatoren entfaltet.