Forschungsstelle Werteerziehung und Lehrerbildung
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Filmabend mit Diskussion - „Whole train“

In Kooperation mit der Forschungsstelle Werteerziehung und Lehrerbildung findet am 1.12. ein Film- und Diskussionsabend statt. Dabei wird der Regisseur Florian Gaag anwesend sein, der für Fragen rund um „Whole train“ offen ist. Zudem besteht die Möglichkeit, sich über das Projekt „Leseweisung“ und den Verein Kontext" zu infomieren. Es wäre sehr schön, wenn neue Sponsoren gewonnen werden können.

01.12.2016 um 19:00 Uhr

„Leseweisungen“ als Jugendstrafe - Der Verein KonTEXT

wholetrain_plakat

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bereits 2010 ist an der Hochschule München die Idee eines Leseprojekts für straffällige Jugendliche entstanden. Dank des Engagements einer großen Zahl von Studierenden an der Fachhochschule München konnte diese Idee seit 2011 schrittweise umgesetzt werden. Heute werden unter dem Dach des ehrenamtlich betriebenen Leseprojekts KonTEXT jährlich rund 85 Lesegruppen in den Jugendarrestanstalten München und Landshut sowie neuerdings auch in der Jugendabteilung der Justizvollzugsanstalt Stadelheim (U-Haft) angeboten. In der Jugendarrestanstalt München werden ferner auch Textwerkstätten und Bildungsmaßnahmen unter dem Motto „Gegen Ausgrenzung. Für Toleranz“ durchgeführt, die weiter ausgebaut werden sollen. Ein spezielles Angebot für Schulschwänzer und eine projekteigene Bücherei, die von den inhaftierten Jugendlichen sehr gut angenommen wird, ergänzen die Angebote in der Jugendarrestanstalt.


Außerhalb der Arrestanstalt werden in Einzelbetreuung Jugendliche begleitet, die von den Jugendgerichten München und Fürstenfeldbruck zur Teilnahme am Leseprojekt verpflichtet wurden oder auf Veranlassung der Staatsanwaltschaften München I und II daran teilnehmen. In einem Umfang von 10 bis 30 Stunden lesen und besprechen Jugendliche mit zumeist studentischen MentorInnen Bücher, die auf ihre Interessen und Problemlagen zugeschnitten sind. Anschließend verarbeiten die Jugendlichen ihre Leseeindrücke und Gesprächsinhalte in vielfach beeindruckenden Abschlussarbeiten (insbesondere Kurzgeschichten, Buchcover, Raps und Plakate).

Weit über 2.500 Jugendliche haben bislang an einem oder mehreren Projektangeboten teilgenommen. Die Rückmeldungen der Jugendlichen zu den verschiedenen Angeboten sind ganz überwiegend positiv. Gemeinsam ist allen Projektangeboten der Wunsch, Jugendlichen das Lesen näher zu bringen, sie über Bücher zum Nachdenken (vor allem über sich und ihre Probleme) anzuregen, ihre oft geringen Lesekompetenzen, aber auch weitere kognitive und sozial-emotionale Fähigkeiten zu fördern (insbesondere Empathiefähigkeit) und damit insgesamt einen Beitrag zur sozialen Integration und Bildung einer Gruppe von oftmals besonders benachteiligten jungen Menschen zu leisten. Viele Projektteilnehmer berichten über massive Gewalt- und oder Fluchterfahrungen in ihrer Kindheit und Jugend, haben häufig bereits in jungen Jahren wichtige Bezugspersonen verloren, hatten oftmals kein Elternhaus, in dem sie Rückhalt erfahren durften, haben nicht selten längere Zeiten auf der Straße gelebt, konsumieren sehr häufig Drogen und sind vielfach psychisch stark auffällig (z.B. Essstörungen, Selbstverletzungen, Depressionen).

Tragendes Element der Projektarbeit soll in Zukunft ehrenamtliches Engagement einer großen Zahl von Studierenden bleiben. Zur Bewältigung des hohen organisatorischen Aufwands und zur Qualitätssicherung sind aber auf Dauer zwei Mitarbeiterstellen unverzichtbar. Bitte unterstützen Sie uns bei der Finanzierung dieser Stellen. Werden Sie Fördermitglied unseres noch jungen Fördervereins KonTEXT Leseprojekt e.V. oder tragen Sie durch eine Spende zur Sicherung des Fortbestandes des Projektes bei. Nähere Informationen zum Förderverein sowie zum Leseprojekt finden Sie unter https://kontextleseprojekt.wordpress.com/. Außerdem stehen Ihnen die unten genannten Vereinsmitglieder für Informationen zum Projekt gerne auch persönlich zur Verfügung. Wir danken Ihnen für Ihr Interesse.

Flyer des Projektes KonTEXT